28.02.2018 | Zahntechnik
Transluzentes Zirkoniumdioxid und Lithiumdisilikat
BIRMINGHAM (Biermann) – Mit 3 Mol-% Yttriumoxid stabilisiertes tetragonales polykristallines Zirkoniumdioxid (3Y-TZP) besitzt bekanntlich ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, ist jedoch relativ opak. Mit 5 Mol-% Yttriumoxid stabilisiertes tetragonales polykristallines Zirkoniumdioxid (5Y-TZP) bietet zwar mehr Transluzenz, aber viele seiner klinischen Eigenschaften sind noch nicht mit jenen von 3Y-TZP und Lithiumdisilikat verglichen worden.
Daher verglichen Sung Joon Kwon von der University of Alabama at Birmingham und Kollegen in einer In-vitro-Studie Biegefestigkeit, Transluzenz-Parameter, Verbundfestigkeit sowie Abnutzung von Zahnschmelz und Material von5Y-ZP (Katana UTML) mit 3Y-TZP (Katana HT) und Lithiumdisilikat (e.max CAD).
Für den Test auf Biegefestigkeit wurden zehn Prüfkörper zugeschnitten (25×4×2 mm), gesintert oder kristallisiert, poliert und mit 1 mm/min frakturiert. Zudem wurden zehn Transluzenz-Prüfkörper von 1 mm Dicke hergestellt. Ihre L*a*b* -Werte maßen die Autoren gegen einen Schwarz-und-Weiß-Hintergrund mit einem Spektrophotometer und berechneten ?E00.
Die Zirkoniumdioxid- Verbundprüfkörper wurden mit 50 ?m Tonerde abgestrahlt, gefolgt von der Applikation eines 10-Methacryloxydecyl-Dihydrogenphosphat-haltigen Primers (Clearfil Ceramic Primer).
Die Lithiumdisilikat- Verbundprüfkörper ätzten die Autoren mit 5%-iger Flusssäure an, gefolgt von der Applikation eines Silan-haltigen Primers (Clearfil Ceramic Primer).
Ein mit Resinzement (Panavia SA) gefüllter Tygon-Schlauch sei auf der Oberfläche der Keramiken befestigt worden und mit Licht polymerisiert worden, schildern die Autoren weiter. Nach einem oder 150 Tagen der Lagerung in Wasser erfolgte das Debonding des Resinzements in einem Makro-Scherkraft-Test (n=10).
Ferner wurden die Höcker extrahierter humaner Molaren isoliert und in ein Gerät zum Test der Abnutzung montiert. Der Abnutzungstest sei mit einer Last von 20-N über 300.000 Zyklen in 33% Glyzerin erfolgt, erläutern die Autoren. Die volumetrische Abnutzung des polierten Zirkoniumdioxids, des Lithiumdisilikats und des Zahnschmelzes sei zusammen mit der Abnutzung der gegenüber liegenden Zahnhöcker mit einem kontaktlosen Profilometer gemessen worden (n=8). Anschließend verglichen die Autoren die Daten per ANOVA und Tukey-Kramer-Analyse (?=0,05).
Die Autoren beobachteten zwischen den verschiedenen Keramiken keinen statistischen Unterschied zwischen den Verbundfestigkeiten (P=0,155) oder der Abnutzung des gegenüberliegenden Zahnschmelzes (P=0,533).
Einen statistisch signifikanten Unterschied sahen sie zwischen Verbundfestigkeit (P<0,001), Transluzenz-Parametern (P<0,001) und Abnutzung (P<0,01) der Materialien.
Die Werte für die Biegefestigkeit (MPa) lagen bei 1194±111 (Katana HT), 688±159 (Katana UTML) und 450±53 (e.max LT).
Für die Transluzenz-Parameter bestimmten die Wissenschaftler folgende Werte: 6,96±0,53 (Katana HT), 8,30±0,24 (Katana UTML), 9,28±0,36 (e.max LT) und 12,64±0,48 (e.max HT). Für die Verbundfestigkeit (MPa) bestimmten die Autoren nach einem und 150 Tagen folgende Werte: 34,22±5,14 und 28,37±6,03 (Katana HT), 35,04±5,69 und 25,03 ±6,44 (Katana UTML) sowie 35,50±3,45 und 22,32 ±3,45 (e.max LT).
Zudem ermittelte das Team um Kwon für die Abnutzung von Material und Zahnschmelz (mm3) 0 und 0,24±0,19 (Katana HT), 0 und 0,23±0,09 (Katana UTML), 0,28±0,13 und 0,31±0,10 (e.max CAD) sowie 0,09±0,03 und 0,31±0,14 (Zahnschmelz).
5Y-TZP liege bei Biegefestigkeit und Transluzenzparametern zwischen jenen von 3Y-TZP und Lithiumdisilikat, schlussfolgern die Autoren aus ihren Ergebnissen. 5Y-ZP habe keine messbare Abnutzung des Materials und des gegenüberliegenden Zahnschmelzes gezeigt, ähnlich wie bei den anderen getesteten Materialien, ergänzen sie.
Quelle: The Journal of Prosthetic Dentistry, 06.01.2018
© MedCon Health Contents GmbH